Seit 1897 für Oyten im Einsatz
Unter der Führung von Ortsbrandmeister Jens Rebers sind heute über 80 aktive Kameradinnen und Kameraden ehrenamtlich und unentgeltlich im Dienst. ... Moment mal! ... Unentgeltlich? Ja, unentgeltlich! Wenn der Funkmelder zum Einsatz ruft, spielt es keine Rolle, ob man gerade tagsüber auf der Arbeit ist oder im Bett liegt. Auch das Grillfleisch, die Familienfeier oder das Weihnachtsessen müssen dann warten. Die freiwillige Feuerwehr (wo auch immer) hat es sich auf die Fahne geschrieben, für eine durchaus zeitraubende Tätigkeit nicht nach einer Gegenleistung zu fragen. Der Leitspruch „Gott zur Ehrˋ, dem Nächsten zur Wehr“ klingt vielleicht veraltet, aber wir fragen nicht wer oder was... Wir tun, was zu tun ist.
Diese Zeilen sollen einen kleinen Eindruck über unsere Entwicklung wiedergeben.
Über die Jahre und Jahrzehnte ist die Oytener Feuerwehr stetig gewachsen. Von 1861 bis 1925 war das erste Spritzenhaus der Mittelpunkt des Oytener Feuerwehrwesens. Zur Gründung einer organisierten Feuerwehr im Jahr 1897 fanden aus den knapp 1.000 Oytenern über 40 Männer zusammen, die dem roten Hahn Einhalt gebieten wollten. Die technische Hilfeleistung mit einem hydraulischen Spreizer auf einem 14 Tonnen schweren Rüstwagen war unvorstellbar weit weg. Man fuhr mit einem handbetriebenen Spritzenwagen mit einer Pferdestärke. Durch die Beschaffung der ersten Motorspritze wurde das Gebäude 1926 zu klein und wurde an gleicher Stelle in Eigenarbeit durch einen größeren Neubau ersetzt. So konnte 1927 die „zweirädrige Motorfeuerspritze“ der Firma Hermann Koebe aus Luckenwalde einziehen.

Spritzenhaus 1926
Oyten wuchs und die Feuerwehr wuchs mit. Nach Überlieferungen gab es in den Dreißigerjahren einen Mannschaftswagen mit 18 Sitzplätzen, die Motorspritze und zwei pferdebespannte Handpumpen. 1942 wurde die Motorspritze ersetzt. Nach dem zweiten Weltkrieg richtete man ein vermeintlich herrenloses Löschfahrzeug her. 1950 stellte sich heraus, dass das Fahrzeug in die Gemeinde Quakenbrück gehört. Die Feuerwehr Oyten verfügte nach dem Krieg über ein gebrauchtes LF 15 und bekam 1956 noch ein LF8. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis der große Fuhrpark auch ein neues Gerätehaus erforderte. 1965 wurde nur 100m weiter in der Dorfstraße ein modernes Gebäude mit Platz für drei Fahrzeuge gebaut. Dort standen dann das LF 8, das TLF 16 und der Pulverlöschmittelanhänger parat. Bei der Einweihung des neuen Gerätehauses wurde nämlich auch das neue TLF 16 als Ersatz für das LF 15 eingeweiht. Und 1966 kam der erste VW Bus dazu. Somit waren nach nur einem Jahr wieder alle Stellplätze belegt.

Gerätehaus 1965
1974 wurde das alte LF 8 durch ein neues LF 8 ersetzt. Oyten wuchs immer schneller. Ende der 1970er wohnten schon fast 9.000 Zwischendurch wurde der Aufenthaltsraum der Feuerwehr sogar für eine Hortgruppe im ebenfalls nicht mehr ausreichenden benachbarten Kindergarten genutzt. Die Schlußfolgerung war, dass wieder ein neues und größeres Gerätehaus her musste. Dieses Mal aber richtig groß und zukunftsweisend. Mit fünf Stellplätzen, großem Aufenthaltsraum und Besprechungsraum. Sogar eine Damentoilette sollte es geben - man weiß ja nie...

Gerätehaus 1987
1987 war es dann soweit. Auf dem Gelände einer ehemaligen Hofstelle neben dem Rathaus entstand unser neues Gerätehaus an der Hauptstraße. Auf den Stellplätzen standen beim Einzug das TLF 16 (von 1965), das LF 8 (von 1974), der GW-Z (Gerätewagen mit Zusatzbeladung von 1982) und der mittlerweile ersetzte, neue VW Bus T2. Als ersten Einsatzleitwagen bekamen wir 1992 einen Mercedes-Benz Transporter mit Arbeitstisch, Funk und Objektbeschreibungen. Der VW Bus wurde in Eigenarbeit zum Gerätewagen Gefahrgut umgebaut. Somit waren auch hier nach kurzer Zeit wieder alle Stellplätze belegt. Aber es war schon ein großes Haus. Bis... na ja, es war wie immer. 1994 wurde das 29 Jahre alte TLF 16 durch unser aktuelles, größeres TLF 16 ersetzt. 1995 wurde das LF 8 von 1974 durch das aktuelle , natürlich auch größere LF 16 ersetzt. Dann war wieder ein paar Jahre Ruhe.
Die Einwohnerzahl von Oyten kratzte an der 15.000er Marke und die Gewerbegebiete wurden um ein Mehrfaches vergrößert. Das bedeutete, dass unser Status sich von der Stützpunktwehr zur Schwerpunktfeuerwehr änderte. Und das bedeutete natürlich auch, dass sich auch die Anforderungen an den Fuhrpark änderten. Im Jahr 2002 wurde eine Drehleiter DLK 18-12 als 2001er Vorführfahrzeug angeschafft. Unsere Personalstärke liegt mittlerweile bei über 80 Mitglieder. Deshalb und auch wegen der jüngst gegründeten Jugendfeuerwehr wurde 2004 ein neunsitziger VW T5 als zusätzliches MTF gekauft. Ein Feuerwehrfahrzeug muss ca. 25 Jahre durchhalten, aber manchmal steigen die Anforderungen schneller. Deshalb wurde der GW-Z im Jahr 2008 durch einen deutlich größeren und schlagkräftigeren Rüstwagen ersetzt. Somit war die Fahrzeughalle nach gut zehn Jahren wieder zu klein. Der ELW und das MTF stehen jetzt hintereinander und erschweren den Zugang zur Werkstatt und einigen Umkleidespinden. Ach ja, das ELW. Auch unser Mercedes Bus litt an der Karosserie sichtbar an Altersschwäche. Im Jahr 2010 ging das Auto in Rente mit und wir bekamen einen Tollen, modernen Nachfolger, der mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet ist. Der Pulverlöschanhänger steht auch schon länger quer hinter dem LF 16. Es geht Schlag auf Schlag, so dass, wie nicht anders zu erwarten, nach gut 25 Jahren wieder über eine bauliche Veränderung nachgedacht werden musste. Es standen Überlegungen an, die Feuerwehr ins Gewerbegebiet zu verlegen. Das fand bei den Kameraden aber nicht viel Zustimmung.

Gerätehaus 2018
Später stand dann fest: Das jetzige Gerätehaus wird deutlich vergrößert. Die Jugendfeuerwehr sollte endlich eigene Räume bekommen. Der Ortsbrandmeister freut sich endlich wieder auf ein Büro mit Besprechungstisch. Drei weitere Stellplätze wurden mit eingeplant. Zu allem platzmäßigen Übel durften wir uns im Jahr 2015 noch über einen KatSW 2000, kurz Schlauchwagen freuen. Dieses Fahrzeug untersteht dem Katastophenschutz, ist in Oyten stationiert und steht uns frei zur Verfügung. Das ist das Fahrzeug, dass die Halle sprichwörtlich zum Überlaufen gebracht hat. Wir mussten das gute Stück im Rettungszentrum im benachbarten Achim unterstellen, bis unser Anbau fertig wurde. Als Weihnachtsgeschenk wurde der 2004er VW Bus gegen einen VW Crafter mit acht Sizplätzen und großem Laderaum ausgetauscht. Zusammen mit dem Mehrzweckanhänger und dem Pulverlöschanhänger sind von Anfang an alle Plätze besetzt, weil der Schlauchwagen auch nach Hause kommen durfte.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei der Verwaltung der Gemeinde Oyten. Die Mitarbeiter stehen immer voll hinter uns und gewährleisten trotz der enormen Kosten, die so eine Feuerwehr mit sich bringt, immer einen modermen Fuhrpark. Das sorgt in unserer Truppe für eine gute Motivation.